Stade gewinnt Spitzenspiel und plant für Aufstieg – aber es wird teuer

27.02.25 – Der VfL Stade gewinnt das Spitzenspiel im Sportcampus und plant für einen möglichen Drittliga-Aufstieg - und der Ex-Kapitän ist frustriert.

Es klingt so, als habe Vytautas Meistas nicht zum ersten Mal über die Frage nachgedacht, was den VfL Stade in dieser Saison so stark macht. „Drei Worte“, sagt der 2,08-Meter-Mann aus Litauen. „Energie. Teamwork. Kampfgeist.“

Drei Schlagworte, die den Auftritt der Stader vor 620 Zuschauern im Sportcampus treffend beschreiben. Mit 93:70 setzte sich der Tabellenführer gegen den direkten Verfolger TSV Bargteheide Bees durch und qualifizierte sich vorzeitig für die Play-offs.

VfL Stade stark aus der Distanz

Co-Trainer Ogi Postic nähert sich und mischt sich ins Gespräch ein. „Erzähl mal, was wir gestern Abend besprochen haben.“ Postic meint das Abschlusstraining. Meistas grinst. Im Spaß hätten sie gesagt, dass er heute vier Dreipunktewürfe versenken würde. Und ja, es hat geklappt.

Die Stader führen diese Statistik an. Wie zum Beweis trafen sie am Samstag 12 ihrer 29 Distanzwürfe, das sind starke 41 Prozent. Bargteheide kam nur auf eine Quote von 14 Prozent.

In einem irren dritten Viertel saß fast jeder Distanzwurf des VfL. Meistas traf zum 47:32, dann per Dreier-Doppelpack zum 59:39 und 62:39. Meistas stieß einen Jubelschrei aus, die Fans tobten. „Solche wichtigen Spiele sind immer etwas Besonderes“, sagt er.

„Das macht er fantastisch“

Vytautas Meistas wechselte Mitte der vergangenen Saison aus der vierten italienischen Liga nach Stade und erwies sich als Glücksgriff. Zum einen, weil groß gewachsene Center wie er auf dem Transfermarkt rar sind, zum anderen, weil Meistas breit aufgestellt ist.

Taktisch sehr gut ausgebildet, stark im Passspiel und offensichtlich auch aus der Dreierzone gefährlich. „Das macht er fantastisch“, sagt Trainer Joan Rallo Fernández. Traditionell gehören Würfe von außen nicht zu den Hauptaufgaben eines Centers.

Stader schwärmt von Atmosphäre im Sportcampus

Einzelne Spieler hervorzuheben fällt dem Trainer allerdings schwer. Denn gerade in dieser Saison biete der Kader viele Optionen. „Alle Spieler können etwas zu unserem Spiel beitragen“, sagt Fernández.

Da ist zum Beispiel Luca von Thun. Der 19-Jährige sitzt nach dem Spiel bei der Pressekonferenz neben seinem Trainer und schwärmt von der Atmosphäre im Sportcampus. „Es hat Spaß gemacht. Die Stimmung war unglaublich. So viele laute Fans - das habe ich noch nie erlebt“, sagt von Thun.

Dem 2,08 Meter großen Center gefiel, dass die Mannschaft vom „Energielevel“ nicht nachgelassen habe. Selbst kritische Phasen im Angriff überstand der VfL ohne Probleme, weil die Abwehr stabil stand oder Bargteheide viele Chancen vergab.

Talentierter Center setzt Körpergröße gut ein

Von Thun, der in der vergangenen Saison noch eine Liga tiefer bei Bremerhaven spielte, habe den VfL-Trainer selbst gefragt, ob dieser einen „Big“, einen großen Spieler, gebrauchen könne, sagt er. „Ich will so hoch wie möglich spielen und mich verbessern.“ In Stade sei das möglich, weil die Trainingsqualität hoch sei und er von den erfahrenen Spielern viel lernen könne.

Im Spitzenspiel kam Luca von Thun von der Bank, so sah es der Matchplan vor, den Fernández auf ein mehrfach gefaltetes A4-Blatt gedruckt hatte. Von Thun holte einige Rebounds und setzte seinen Körper geschickt ein, um Zweikämpfe zu gewinnen. „Gerade junge Spieler brauchen einen Momemt, um auf diesem Level mit ihrer Körpergröße zurechtzukommen“, sagt Teammanager Thomas Bolz, „und Luca kommt immer besser rein.“

Zehn Spiele in Folge haben die Stader jetzt gewonnen. Wer kann sie noch stoppen? Von Thun hofft auf den Aufstieg, sagt aber auch: „Wir dürfen nicht überheblich werden.“ So weit denkt der Trainer noch nicht. „Die Mannschaft erledigt in dieser Saison ein Spiel nach dem anderen“, sei sehr fokussiert, sagt Fernández, auch das sei ein Erfolgsfaktor.

Der Aufstieg wird teuer

Dennoch beginnen jetzt schon die Planungen für die dritte Liga. Dabei geht es vor allem um die Finanzen. Die Schiedsrichter, die weiten Fahrten, die Meldung sind in der ProB teurer. „Allein die Meldung kostet 20.000 Euro mehr als in der Regionalliga“, sagt Bolz. „Aber das ist tragbar.“

Die Bees, die von rund 50 Fans angefeuert wurden, stecken dagegen in einem Tief. Ex-VfL-Kapitän Jamo Ruppert, seit dieser Saison in Bargteheide, fasste sich nach dem Spiel kurz: „Was soll ich dazu sagen? Heute ist nicht der beste Tag.“

Die Stader waren davon ausgegangen, dass Ruppert nicht dabei sein würde, weil er zu diesem Zeitpunkt beruflich immer im Ausland war. Doch Ruppert, im Hauptjob Model, saß auf der Bank. Für das Spiel sei er extra früher aus Südafrika zurückgekommen, sagt er. Geholfen hat es wenig. Der VfL Stade ließ sich nicht aufhalten.

Die Statistik

Spielverlauf: 17:14 (1. Viertel), 27:17 (2. Viertel), 28:19 (3. Viertel), 21:20 (4. Viertel)

VfL Stade (Punkte/Dreier): Postic 18/4, Meistas 17/4, Iturria 12/2, Boadu 11/0, Angelats 8/2, Bergmann 8/0, Heise 8/0, von Thun 5, 0, Baysalli 3/0, Drochner 2/0, Selck 1/0, Blank

Nächstes Spiel: TSG Westerstede - VfL Stade (Samstag, 1. März, 16 Uhr)

Quelle: Tageblatt
Foto: Elsen

 

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