Handballerinnen gewinnen das Derby gegen BSV II
05.09.22 – Die Handballerinnen des VfL Stade sorgten am ersten Spieltag der 3. Liga Nord-Ost für eine Überraschung. Im Kreisderby besiegte der Aufsteiger den Buxtehuder SV II vor über 300 Zuschauen in der Fredenbecker Geestlandhalle.
Die Parkplätze vor der Geestlandhalle waren nach langer Zeit wieder einmal gut gefüllt, vor dem Eingang bildeten sich an der Abendkasse Schlangen. Das Interesse am Derby war groß. Entsprechend nervös gingen beide Teams vor der großen Kulisse in die Partie.
BSV II nach deutlichen Testspielsiegen Favorit
Der BSV II ging nach zwei deutlichen Testspielsiegen gegen den VfL als Favorit ins Derby. Die erste Viertelstunde war geprägt von vielen technischen Fehlern. Die Gastgeber liefen stets einem knappen Rückstand hinterher. Dem routinierten VfL standen die jungen Nachwuchshandballerinnen des BSV gegenüber: Durchschnittsalter knapp über 17 Jahre. Fast alle Spielerinnen sind parallel mit der A-Jugend in der Bundesliga am Start.
Beste Buxtehuder Werferin im ersten Durchgang war Maja Schönefeld mit fünf ihrer insgesamt sechs Toren. Doch seine Trumpfkarte, das Tempo, konnte der BSV zu selten ausspielen oder am Ende durch einen Treffer erfolgreich abschließen. So lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe.
Stades Neuzugang, Michelle Strauß, nahm das Spiel im Rückraum in die Hand. Durch ihre Torgefährlichkeit ergaben sich am Kreis und über den Außenpositionen Lücken. So gelangen Linksaußen Selina Jopp kurz vor dem Seitenwechsel drei wichtige Tore zum 13:14-Pausenstand. Gerade im Nachsetzen war der Aufsteiger aus Stade immer wachsam und erfolgreich.
Auch im zweiten Durchgang blieb es spannend. Buxtehudes Neuzugang Anna Sophia Franz erzielte vier wichtige Tore. Danach setzte sich der BSV in der 50. Minute erneut mit drei Toren zum 24:21 ab, nachdem Stade einen Siebenmeter an die Latte setzte und sein Überzahlspiel nicht nutzte.
Stader Torhüterinnen Euhus und Augustin top aufgelegt
„Wir haben nach jedem Rückstand Leidenschaft und Herz gezeigt und uns immer wieder herangekämpft“, sagte Stades Trainer Dennis Marinkovic. Während im ersten Durchgang bereits Juline Euhus mit tollen Paraden im Stader Tor glänzte, überzeugte jetzt Nicola Augustin zwischen den Pfosten.
„In dieser Phase haben wir zu viele Bälle liegen gelassen“, sagte Buxtehudes Trainer Adrian Fuladdjusch. Zweimal Charlotta Beuck und ein Konter von Nike Dubbels und die jetzt etwas offensivere Abwehr sorgten für den Ausgleich zum 24:24. Als Lisa Prior in der 57. Minute den Führungstreffer zum 27:26 für Stade erzielte, stand die Halle kopf.
„Ich bin ganz schön nervös in die Partie gegangen“, sagte die ehemalige Buxtehuderin. Schließlich ginge es gegen ihre BSV-Familie, auch wenn sie die neuen Spielerinnen gar nicht kannte. „Die Stimmung in der Geestlandhalle war super. Und mein Vater hat als Buxtehuder Fan für meine Tore geklatscht“, sagte sie. Peter Prior arbeitet als Manager des BSV in der Bundesliga.
Ihren gelungenen Einstand krönte die zweikampfstarke Rückraumspielerin mit dem 28:27 in der letzten Minute. Noch einmal nahmen die Gäste eine Auszeit. Auf den Sitzen hielt es in der Halle kaum noch jemanden. Dann liefen die letzten 32 Sekunden ab. Buxtehude spielte den Ball ins Seitenaus und vergab mit diesem technischen Fehler die Chance auf einen Punktgewinn. Mit dem Schlusspfiff traf Selina Jopp zum 29:27.
Mehr Selbstvertrauen für die nächsten Spiele
„Es war wichtig, zum Auftakt das Spiel zu gewinnen“, sagte Marinkovic. Da gäbe der Mannschaft für die nächsten Begegnungen fünf bis zehn Prozent mehr Selbstvertrauen. Mit dem Sieg habe der VfL gezeigt, dass er in die 3. Liga gehöre. „Heute hat sich die Erfahrung durchgesetzt“, räumte Fuladdjusch ein. Seine junge Mannschaft müsse sich in den nächsten Wochen noch weiterentwickeln.
Die Statistik des Spiels
VfL Stade: Euhus, Augustin, Wedel; Beuck 3/1, Ziegler, Dubbels 2, Köhlmann, Grell 1, Heinemann, Hollunder, Wichern 1, Jopp 6, Brassat 2, Noltin, Prior 5, Strauß 9.
Nächstes Spiel: SV Henstedt-Ulzburg – VfL Stade (Sa., 10. September, 18 Uhr)
Quelle: Tageblatt