Krimi-Sieg mit letztem Wurf: Handballerinnen haben Titel wieder in eigener Hand
Die Oberliga-Frauen des VfL Stade gewannen am Sonnabend mit 27:26 gegen die SG SV Friedrichsfehn. Durch die 25:28-Niederlage des Wilhelmshavener HV in eigener Halle am Sonntag gegen den TuS Jahn Hollenstedt ist Stade wieder Spitzenreiter. Die Stader Freude über den Sieg mit dem allerletzten Wurf dürfte dadurch noch einmal gestiegen sein.
Stades Oberliga-Frauen drehen Sechs-Tore-Rückstand
Nach der 6:4-Führung verlor der VfL gegen Friedrichsfehn im Angriff völlig den Faden. „Wir haben bis zur Pause sieben Hundertprozentige verworfen“, ärgerte sich Stades Trainer Dennis Marinkovic. Auch im zweiten Durchgang ließen die Staderinnen viele Möglichkeiten liegen. Als Friedrichsfehn in der 47. Minute zum 23:17 erhöhte, schien die Partie gelaufen, zumal Stades Anja Ziegler unmittelbar nach dem Gästetreffer eine Zeitstrafe kassierte.
„Da haben wir alle gedacht: das war’s“, kommentierte Marinkovic den Sechs-Tore-Rückstand. Doch der VfL zeigte jetzt Moral und kämpfte sich Tor um Tor heran. Julia Wichern erzielte wichtige Treffer, Torhüterin Katja Wedel kassierte in den letzten 13 Minuten nur noch drei Gegentreffer und die angeschlagene Lara Witt biss die Zähne zusammen.
18-Jährige übernimmt mit letztem Wurf Verantwortung
Zwei Minuten vor dem Ende traf Nina Noltin zum kaum noch für möglich gehaltenen 26:26. Und schließlich hatten es die Gastgeber in der Schlussminute plötzlich selbst in der Hand. Stade spielte seinen letzten Angriff lange aus. Anja Ziegler machte dabei viel Druck auf der halbrechten Position, spielte den Ball dann aber an die noch besser positionierte Nike Dubbels. Die 18-jährige traf fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff zum viel umjubelten 27:26-Sieg.
Nach der Niederlage des Wilhelmshavener HV ist Stade nun nach Minuspunkten mit einem Zähler Vorsprung Tabellenführer. „Jetzt haben wir die Meisterschaft wieder selbst in der Hand“, freute sich Marinkovic.
VfL-Tore: Laut 4, Dubbels 2, Burandt 1, Straßheim 1/1, Laskowski 6, Wichern 6/2, Witt 4/1, Noltin 3.
Quelle: Stader Tageblatt
Foto: Struwe