Ogi und Aleks Postic – das Vater-Sohn-Gespann beim VfL Stade
07.11.24 – Seit Sommer zählt Ognjen Postic zum Trainerstab des VfL Stade, dem Team, in dem sein Sohn Aleks schon seit 2022 spielt. Das Vater-Sohn-Gespann will beim VfL etwas bewegen.
Rechts neben Headcoach Joan Rallo Fernandez sitzt bei den Heimspielen des VfL Stade ein neues Gesicht. Bis zum Ende der vergangenen Saison saß dort Arth Louis Panares, doch der legte eine Basketballpause ein. VfL-Forward Aleks Postic kennt den neuen Co-Trainer gut - es ist sein Vater Ognjen, gennant Ogi.
„Im Sommer kam Joan auf mich zu“, sagt Ogi Postic. Dass er nicht nur ein Statist sein wolle, habe er von Anfang an klargemacht. „Ich will nicht bloß Co-Trainer sein, ich möchte helfen und etwas bewegen.“ Dass sein Sohn beim VfL spielt, sei auch ein Grund für sein Engagement. Wie auch ein verlorenes Finale, bei dem Ogi Postic nur Zuschauer war.
Im Jahr 2023 kämpften Aleks Postic und der VfL Stade um den Aufstieg in die 3. Liga, verloren aber zweimal knapp gegen die Berlin Braves. „Auf der Rückfahrt aus Berlin war ich total deprimiert und wollte helfen“, sagt Ogi Postic.
Ogi Postic und Joan Rallo Fernández sind grundauf verschieden
Jetzt hat er die Möglichkeit dazu. Er und Headcoach Fernández seien komplett unterschiedliche Typen, hätten aber schon sehr gut zusammengefunden, so Ogi Postic. Der Coach tobt in gewohnter Manier gestikulierend und lautstark am Spielfeldrand. Ogi Postic beobachtet ruhig, gibt Fernández Hinweise, wenn der mal kurz innehält.
Der 52-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit, spielte früher selbst auf Regionalliga-Niveau. Als Spieler seien er und sein Sohn schwer zu vergleichen. „Das Spiel ist heute wesentlich athletischer. Aber ich war damals ein sehr guter Dreier-Schütze“, erinnert sich Ogi Postic. Da habe er seinem Sohn etwas voraus. Diese Aussage bringt Vater und Sohn zum Lachen. „Aleks ist im Spiel zum Korb besser als ich es war“, sagt Ogi Postic.
Aleks Postic habe sich anfangs Gedanken gemacht, als sein Vater zum Co-Trainer ernannt wurde, erzählt er. Die wurden schnell beseitigt. „Ich bin ja kein kleiner Junge mehr“, sagt der 24-Jährige. Vater und Sohn kommen gut miteinander aus, seien sich selten uneinig - und freuen sich, durch den Basketball mehr gemeinsame Zeit zu verbringen.
Aleks Postic will mit Stade aufsteigen
Denn Ogi arbeitet als Vertriebsleiter, leitet zusätzlich noch die Basketballabteilung der Buchholz Wolves und war dort auch als Cheftrainer tätig. Aleks absolviert ein duales Studium in Wirtschaftsinformatik. Ähnlich wie Teamkollege Robert Heise entschied sich der 24-Jährige, das Studium über den Basketball zu stellen. Er spielte früher in den höchsten deutschen Jugend-Ligen, unter anderem für die Hittfeld Sharks oder die Hamburg Towers.
„Ich habe meine Entscheidung natürlich schonmal hinterfragt, es ist ein Traum, Profi zu sein und davon zu leben.“ Aleks Postic spielt seine dritte Saison in Stade. „Ich wollte ihn schon länger in Stade spielen sehen“, sagt Ogi Postic. Als Jugendlicher spielte Aleks vier Jahre neben dem Basketball auch Fußball. „Er konnte sich natürlich selbst entscheiden“, sagt Ogi Postic und grinst, „aber natürlich hat es mich persönlich gefreut.“
In Zukunft wolle er höher spielen, „hoffentlich mit dem VfL“, sagt Aleks.
Vater und Sohn sind überzeugt, dass der Aufstieg für den VfL mehr als möglich ist. Wie viel Mühe und Arbeit Manager Thomas Bolz und seine Assistentin Franziska Kinder investierten, bekämen große Teile der Mannschaft vermutlich gar nicht mit, sagt Ogi Postic. „Hier tut sich gerade was.“
Kann der VfL auch in Bargteheide gewinnen?
Auch der Stader Sportcampus ist laut Aleks Postic bereit für höhere Aufgaben. „Die Halle ist besser als viele in der 2. Bundesliga.“ In dieser Saison hat der VfL alle seine bisherigen Heimspiele gewonnen - trotz der angespannten Personalsituation.
Da übernimmt Aleks Postic beim VfL die Verantwortung. Er ist mit 104 Punkten Stades bester Schütze. „Ich gehe gerne voran. Ich versuche der zu sein, der im Kreis zum Team spricht.“ Er wolle den jungen Spielern den Druck nehmen. Das nächste Mal wird er dazu am Sonnabend die Chance haben. Um 18.30 Uhr tritt der VfL bei den Bargteheide Bees an.
Quelle: Tageblatt
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