Kapitänin Lara Witt peilt mit dem VfL Stade den Titel an

05.03.20 – Wenn die Handballerinnen des VfL Stade in der Oberliga im Meisterschaftsrennen dabeibleiben möchten, müssen sie am Sonnabend Spitzenreiter BV Garrel schlagen. Bei zwei Punkten Rückstand ist das eine einfache Rechnung. Kapitänin Lara Witt hat den Titel noch im Visier.

Lara Witt, 25 Jahre alt, Kapitänin, Torelieferantin, Staderin, VfLerin mit Leib und Seele. Und dennoch steht die Rückraumspielerin selten im Fokus. Für die Schlagzeilen sorgen andere: Die Ex-Bundesligaspielerinnen Anja Ziegler und Julia Wichern zum Beispiel, oder die Mentalitätsbestie Nicola Augustin im Tor. „Ich musste erst lernen, Verantwortung zu übernehmen“, sag Lara Witt. Sie sei schließlich nicht die Lauteste.

Als vor gut einem Jahr die langjährige Kapitänin Mona Hoffmann die Mannschaft aus beruflichen Gründen verließ, bestimmte VfL-Trainer Dennis Marinkovic Lara Witt zur neuen Spielführerin. „Ich war selbst überrascht“, sagt Witt. Mona Hoffmann, sagt die 25-Jährige, sei „so ein Typ Kapitän gewesen, der die Sprüche einfach so rausgehauen hat“. Für sie, Witt, sei das zunächst schwierig gewesen.

Lara Witt erzielte bisher 134 Tore

Lara Witt lernte dazu. „Heute übernehme ich gern Verantwortung“, sagt sie. Nur wenn es für sie persönlich mal schlecht läuft, überlässt sie die finale Entscheidung im Angriffsspiel den Nebenleuten. Sie motiviert die Kolleginnen auf dem Spielfeld. Sie nimmt sich den Ball beim Siebenmeter auch in brenzligen Situationen.

Sie versucht die Würfe aus dem Rückraum, wenn es knapp steht. 134 Tore erzielte sie bislang in der laufenden Spielzeit. Pro Partie sind das mehr als sieben Treffer. In der vereinsinternen Rangliste steht sie damit auf Platz eins. Ligaweit auf dem dritten Rang hinter Jana Stromann vom TV Dinklage, 187, und Melanie Fragge vom BV Garrel, 174.

Garrel ist Favorit im Titelkampf

Gegen Melanie Fragge und Co muss Stade am Sonnabend punkten. Das Hinspiel verlor der VfL 26:34. Der VfL liegt mit zwei Zählern Rückstand in der Tabelle auf Rang zwei. Garrel besitzt das weitaus bessere Torverhältnis. Lara Witt geht davon aus, dass Stade selbst bei einem Sieg noch auf den einen oder anderen Patzer des direkten Konkurrenten hoffen muss. „Leider haben wir es uns in Tostedt vermasselt“, sagt Witt.

Der VfL führte vor gut zwei Wochen bereits mit sieben Toren gegen Tostedt, warf in der zweiten Halbzeit mehr als eine Viertelstunde lang keinen Treffer und rettete am Ende ein Remis. „Garrel hat eine extrem junge, fitte und schnelle Mannschaft“, sagt Lara Witt. Der VfL müsse den Gegner mit seiner geballten Erfahrung nerven, den Spielerinnen die Lust nehmen.

Dann klappt es vielleicht doch noch mit der Meisterschaft. Die wollen Witt und der VfL unbedingt. Lara Witt hat sogar noch größere Ziele. Sie peilt die 3. Liga an. Wenigstens noch einmal in ihrer Laufbahn. Dass der Verein einem Aufstieg skeptisch gegenübersteht und ein voraussichtliches Nein zu diesem Thema kommuniziert hat, kann Witt allerdings verstehen. Für Liga 3 sei der Kader nicht gut genug.

„Ich werde immer VfLerin bleiben“

Seit 20 Jahren spielt Lara Witt in Stade Handball. Ihr Vater war beim VfL einst Funktionär. Sie liebt den Verein, das Umfeld, sie kennt den Vorstand. „Es gefällt mir einfach richtig gut“, sagt sie. Angebote gab es. Bei ihrer Größe und ihrer Wurfgewalt wäre es ja auch sträflich gewesen, wenn der Zweitligist Buchholz-Rosengarten und der Drittligist Buxtehuder SV II nicht wenigstens mal nachgefragt hätten. In Rosengarten war Witt beim Probetraining. In Buxtehude erlebte sie eine ganze Saisonvorbereitung mit. Aber sie fühlte sich „irgendwie als Fremdkörper“.

„Ich werde immer VfLerin bleiben“, sagt Lara Witt. Und das, obwohl sie täglich eineinhalb Stunden nach Hamburg zur Arbeit und eineinhalb Stunden zurück nach Stade pendeln muss und das auf der Bahnstrecke manchmal keine Freude ist. Lara Witt entwickelt in einer Agentur in Hamburg Internetseiten.

Diese Rituale pflegt Witt vor dem Spiel

Am Sonnabend kommt also der Spitzenreiter aus Garrel in die Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums nach Stade. Bis zum Anpfiff um 17.30 Uhr pflegt Lara Witt mindestens drei Rituale. Am Morgen des Spieltags streift sie sich ihre Glückssocken über die Füße. Verschiedene Sushi-Variationen sind auf den Socken abgebildet. Zu Mittag isst Lara Witt dann mit ihren Eltern. Traditionell gibt es „immer irgendwas mit Nudeln“.

Und vor dem Spiel, wenn die Mannschaft im Kreis steht und sich final für die bevorstehenden 60 Minuten einpeitscht, gibt die Kapitänin ein lautes „Zum Wohle“ vor. Das Team schreit „Majestät“. Der Spruch entstand vor Jahren zwar mal in einer Kneipe, sagt aber schon eine Menge aus über den Stellenwert einer Kapitänin.

Stade trägt Blau

Wenn der VfL am Sonnabend, 7. März, um 17.30 Uhr den BV Garrel in der VLG-Halle empfängt, trägt Stade Blau. Die Handballerinnen, die beim Einlaufen Kinder aus der E-Jugend und Minis an der Hand haben werden, wünschen sich eine große Kulisse in den Vereinsfarben.

Viele Trommler sind da, Klatschpappen liegen auf den Tribünen. Der Verein verlost attraktive Preise unter den Zuschauern. Nach dem Spiel geht die Mannschaft mit Helfern und Fans in den Ratskeller, um den Spieltag ausklingen zu lassen.

Quelle: Stader Tageblatt
Foto: Jörg Struwe - picselweb.de

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